Restaurierung

Restaurierung und Konservierung

Wie wird das uns anvertraute Kulturerbe erforscht, bewahrt und ausgestellt? Hinter den Kulissen und der breiteren Öffentlichkeit meist unbekannt, operiert die Disziplin Restaurierung und Konservierung an der Schnittstelle von Wissenschaft, Technik und Kunstgeschichte. Sie steht immer mit am Beginn der Planungen für Ausstellungen und stützt sich dabei auf eine breite Palette von Technologien und Abläufen, weit entfernt vom idealisierten Bild der Restaurierung mit einem feinen Pinsel.

Ziel ist es, aktuell und zukünftig die Originale in ihrem ursprünglichen Zustand zu erhalten. Verschiedene Werkstoffe spielen dabei eine Rolle, so z. Bsp. Textil oder Papier als Träger für Malerei oder Zeichnungen. Der Bogen spannt sich von plastischen Objekten bis zu zeitbasierter Kunst. Die Erweiterung des Wissens zu den Materialien, ihre Dokumentation und der praktische Umgang mit den Objekten stehen dabei genauso im Fokus wie der dafür notwendige Personaleinsatz, die Kalkulation und die Nachhaltigkeit. Auch fragilste Kunstwerke können so der Öffentlichkeit präsentiert werden.  

Präventive Konservierung

Das Ineinandergreifen von Passion und Sorgfalt aller Beteiligten und ein Katalog an Maßnahmen dient der Sicherstellung, wie Kunstobjekte langfristig erhalten werden. Optimale Lagerung bedeutet, einen ganzen Fächer an Bedingungen zu halten oder zu schaffen. Im engsten Kontakt mit den Originalen befinden sich chemisch möglichst inerte Materialien wie säurefreie, wenig ausgasende Kunststoffe, Kartons oder Hölzer. Abstand schützt vor Abdrücken oder Bereibungen.

Das Monitoring in Form des regelmäßigen Begehens der Ausstellungssäle und Magazinräume spielt zur Prüfung der Bedingungen eine Rolle. Dabei prüft man, welche klimatischen, beleuchtungstechnischen und sonstigen invasiven Faktoren in Bezug auf wertvolle Kunstobjekte einwirken. So können mögliche Gefährdungen und Schadensbilder verhindert werden.

Ein Beispiel für einen nachhaltigen Kreislauf ist das Ordnungssystem für die Ausstellung und Lagerung von Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien: So haben die Passepartouts, in denen die Werke eingefügt sind, aufeinander bezogene Größen. Diese wiederum lagern in passgenauen Kassetten in eigenen Schränken mit schmalen Fächern. Auch die Rahmen folgen diesem System. Transportwagen und -kisten sind ebenfalls vorhanden und werden seit vielen Jahren genutzt. Mit Hilfe dieses Systems können lichtempfindliche Werke für einen empfohlenen Zeitraum ausgestellt werden.

In Sammlungspräsentationen oder Einzelschauen kommt dem angemessenen Licht, also der indirekten Beleuchtung oder Strahlern eine große Rolle zu. Sie richtet sich häufig nach den empfindlichen Malmaterialien. Bei der Auswahl der Glasscheiben sorgen dann Filter vor ultraviolettem sowie infrarotem Licht und Entspiegelung für Schutz und eine blendfreie Möglichkeit, an den Bildern Freude zu haben.